Das Wichtigste zum idealen Dach für Photovoltaik in Kürze:
- Grundsätzlich ist Photovoltaik auf jedem Dach möglich, aber nicht auf jeder Dachform ist die Installation sinnvoll – aus Kosten- und/oder Effizienzgründen.
- Eine Photovoltaikanlage fürs Dach ist am einfachsten und kosteneffizientesten auf Ziegel-, Flach und Blechdächern zu installieren.
- Bei bestimmten Dachformen – allen voran Zelt- und Walmdächer – sind besondere Unterkonstruktionen für die fachgerechte Installation von Solar auf dem Dach notwendig.
- Klassische Dachformen wie Sattel-, Zelt- und Walmdächer, aber auch moderne Pultdächer sind hervorragend für PV-Anlagen geeignet. Wichtig ist, dass der Neigungswinkel zwischen 6 und 45° liegt.
Bauliche Voraussetzungen für eine Photovoltaikanlage fürs Dach
Eine Sache vorab: So gut wie niemand hat das perfekte Dach. Es gibt Dachformen und Neigungswinkel, die für Solar auf dem Dach besser geeignet sind als andere, aber auch auf scheinbar unperfekten Dächern können PV-Module viel Geld bei den Stromkosten sparen und den persönlichen CO2-Fußabdruck verringern. Oder anders: Ein nicht ideales Dach kann immer noch ein gutes Dach für Photovoltaik sein. Wie gut oder weniger gut ein Dach für Photovoltaik geeignet ist, ist von verschiedenen Faktoren abhängig, unter anderem- von der Dachausrichtung:
Das ideale Dach ist genau nach Süden ausgerichtet (ein Azimut von 180°). Aber nur, weil Ihr Dach nicht genau nach Süden weist oder die belegbaren Dachflächen gar in eine andere Himmelsrichtung ist das kein Dealbreaker. Süddächer sind zwar ideal. Aber auch Ost- und/oder Westdächer sind top, weil sie genau dann Strom generieren, wenn Sie ihn brauchen. Dem Thema widmen wir uns in diesem Artikel ausführlich. - von der Dachfläche:
Die durchschnittliche Dachfläche eines Einfamilienhauses in Deutschland liegt bei einem Schrägdach bei rund 100 m2, bei einem Flachdach im Schnitt bei etwa 80 m2. Die reine Größe muss dabei nicht gleichbedeutend mit der belegbaren Fläche sein. Für eine 7 kWp PV-Anlage, die einen durchschnittlichen Haushaltsstromverbrauch gut abdeckt, würde man im Schnitt etwa 30 bis 40 m2 Dachfläche mit Süd- und/oder Westausrichtung benötigen. Das wäre also das Minimum. - von Verschattung:
Es dürfte jetzt niemanden überraschen, aber Solarpanels funktionieren nur, wenn die Sonne darauf scheinen kann. Ist Ihr Haus von hohen Bäumen umgeben, die Ihr Dach und das Grundstück die meiste Zeit des Tages verschattet, haben Sie nur begrenzte Möglichkeiten:- Die Bäume absägen.
- Statt einer PV-Anlage Solarstrom von einem zertifizierten Ökoanbieter beziehen.
- Bei Ihrem Versorger einen Ökostromtarif abschließen.
- vom Material:
Die meisten deutschen Häuser haben ein Ziegeldach. Während grundsätzlich Photovoltaik auf jedem Dach möglich ist, haben wir uns bei Klarsolar auf die gängigsten Ziegelformen und Dachbeläge beschränkt. Hintergrund ist schlicht und ergreifend der Kostenfaktor. Bestimmte Ziegel benötigen beispielsweise besondere Unterkonstruktionen, die aus unserer Sicht das Preis-Leistungsverhältnis sprengen. Andere Dächer belegen wir aus Haftungsgründen nicht, weil bei der Installation die notwendige Dichtung nicht gewährleistet werden kann.Bei Klarsolar belegen wir grundsätzlich Ziegel aus Beton oder Ton. Eine Ausnahme bilden Klosterziegel und Krempziegel. Bei Hohlziegeln, Tegalit, Erlus Forma und Flachziegel jeglicher Art müssen wir die Ziegel, an denen die Unterkonstruktion befestigt wird, durch Metalldachplatten ersetzen können. Auch auf Blechdächern – Trapez und Sandwich – können wir problemlos eine PV-Anlage installieren.
- vom Alter:
Ein typisches Dach muss alle 30 bis 50 Jahre erneuert werden. Eine Photovoltaikanlage hat eine Lebensdauer von durchschnittlich 25 Jahren. Sollte Ihr Dach also innerhalb der nächsten 10 Jahre erneuert werden müssen, kann es rechnerisch sinnvoll sein, die Dachsanierung vorzuziehen, um eine Solaranlage zu installieren; Sie sparen so etwa doppelte Kosten für das Baugerüst. Selbstverständlich ist eine Dachsanierung auch möglich, nachdem die Solarmodule montiert sind. Hierfür kann es, je nach Anzahl der Solarmodule, jedoch sein, dass die Anlage entfernt und wieder angebracht werden, was zusätzliche Kosten verursachen kann.In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass für Klarsolar, die Frage wie alt das Dach ist, besonders bei Wellfaserzementplatten relevant wird. Diese müssen entweder von nach 1995 sein, damit wir sie belegen oder Sie benötigen einen Labornachweis, dass sich in Ihrer Dacheindeckung kein Asbest befindet.
- von der Dachneigung:
Die Neigung Ihres Daches ist nicht so wichtig wie die Ausrichtung, aber auch sie kann die Strommenge beeinflussen, die Ihre PV-Anlage produziert. Ideal für Photovoltaik ist ein Neigungswinkel von circa 30°. Wenn Sie einen Neubau oder eine Sanierung und danach eine PV-Installation planen, orientieren Sie sich bei der Dachplanung an einem Winkel von 30 – 40°. Zu steile Dächer können die Montage von PV-Modulen erschweren. Flachdächer hingegen sind hier im Vorteil, weil die Paneelen im idealen Winkel aufgeständert werden können. Die Konstruktion ist zwar teurer, dafür verliert die Dachausrichtung an Bedeutung.Das ideale Dach für eine Photovoltaikanlage von Klarsolar hat eine Neigung von mindestens 6° und höchstens 45°.
- von der Dachform:
In Deutschland sind Satteldächer, Zelt- und Walmdächer die gängigsten Dachformen. Alle drei davon sind zur Montage von PV-Modulen hervorragend geeignet. Es gibt allerdings Einschränkungen und Besonderheiten, die es zu beachten gilt. Auch, weil sie sich auf die Kosten Ihrer PV-Anlage auswirken – bei Zelt- und Walmdächern etwa ist eine besondere Unterkonstruktion – das sogenannte Einlegesystem – erforderlich. Das ist teurer als ein herkömmliches Klemmsystem.Wenn Ihr Haus ein Pultdach oder ein versetztes Pultdach hat, ein Flachdach, ein Sattel- oder Schmetterlingsdach, ein Frackdach, Knickdach oder Nurdach, sowie ein Paralleldach, ein Zeltdach oder besagtes Walm- bzw. Krüppelwalmdach, dann können Sie problemlos eine PV-Anlage darauf installieren.
Photovoltaik fürs Dach, auch wenn es nicht ideal ist?
Nicht jeder hat ein großes, unverschattetes Süddach. Im Gegenteil, die wenigsten Dächer entsprechen tatsächlich dem Ideal. Das heißt aber nicht, dass ein Dach nicht Photovoltaik-tauglich ist. Es gibt trotzdem Möglichkeiten, die Produktionsmenge für Solarstrom zu erhöhen. Sie können etwa leistungsfähigere Module auswählen. Es gibt Solarmodule mit einer Leistung von zwischen 250 bis 450 Watt – und sie werden zunehmend potenter. Anstelle von 16 250-Watt-Modulen könnten Sie 10 400-Watt-Paneelen auswählen, um die gleiche Menge Strom zu generieren. Weitere Leistungsmerkmale sind etwa die Materialkomposition (Glas-Glas vs. Glas-Folie) und Bifazialität. Welche Module für Ihre PV-Anlage am geeignetsten sind? Das können Sie in unserem Konfigurator und einem anschließenden Gespräch mit unseren Solarexperten herausfinden:Wenn Ihr Dach aufgrund von Verschattung, Neigung, Standort oder Ausrichtung nur begrenzt Sonnenlicht abbekommt, Sie aber ein großes Dach haben, machen Sie es leicht und installieren ein paar mehr Module. Im Norden Deutschlands können Sie durch ein paar mehr Module die gleiche Strommenge produzieren wie im Süden mit ein paar weniger Modulen.
In beiden Fällen müssen Sie damit rechnen, dass Ihre PV-Anlage teurer wird als die auf einem perfekten Dach. Die Kosten für die Solarpaneelen machen allerdings nur einen kleinen Teil Ihrer Anschaffungskosten aus. Ein Panel mehr wird sich also nur geringfügig auf Ihre Stromkosteneinsparung über die 25 Jahre und länger auswirken.Wie wirkt sich Photovoltaik auf das Dach aus?
Haben Sie Sorge, die Montage von Photovoltaik auf Ihrem Dach könnte es beschädigen? Die ist unbegründet. Klarsolar arbeitet ausschließlich mit erfahrenen Partnern zusammen. So gewährleisten wir, dass all unsere PV-Anlagen fachmännisch installiert werden. Wichtig ist: Wenn Sie ein Ziegeldach haben, sollten Sie mindestens 20 Ersatzziegel bereitstellen können. Ansonsten können Sie sich eher auf positive Auswirkungen der Solarmodule auf Ihr Dach freuen. Und zwar ganz unabhängig von der Dachform! Neben der umweltfreundlichen Stromproduktion und sinkenden Stromkosten, schützen die PV-Paneelen Ihr Dach vor Witterungseinflüssen. Wenn sich UV-Strahlen, Regen, Hagel und anderes nicht zur Abnutzung beiträgt, sollte Ihr Dach mit Photovoltaik idealerweise sogar länger halten als sonst. Ein weiterer netter Nebeneffekt ist, dass sich der Dachstuhl im Sommer nicht so sehr aufheizt. Das Dach wird durch die Module beschattet. Es gibt Studien, die herausgefunden haben, dass die Temperaturen im Dachgeschoss von Gebäuden mit Photovoltaik um bis zu 15°C geringer sind als auf Dächern ohne PV-Anlage. Nicht nur weisen Häuser mit Modulen dadurch eine verbesserte thermische Energieeffizienz auf, sie sparen im Winter auch Heizkosten, weil die Panels die angestaute Wärme nicht so einfach entweichen lassen.[1] Wenn Sie ein passendes Dach mit ausreichend Fläche haben, unterstützen unsere Experten Sie gerne dabei, Ihnen eine PV-Anlage zusammenzustellen, die das Optimum aus Ihrer Dachneigung und Dachausrichtung herausholt. Nutzen Sie unseren Konfigurator und buchen Sie anschließend einen Termin mit unseren Beratern:Weitere Beiträge.
Ist es sinnvoll, seine PV-Anlage so groß wie möglich zu machen?
Size does matter! Zumindest bei PV-Anlagen. Je größer eine Photovoltaikanlage, desto schneller amortisiert sie sich sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch und desto höher fallen Ihre Ersparnis und Einnahmen aus. Außerdem wird Ihre Immobilie mit jedem Modul mehr zukunfts- und versorgungssicherer.
Ökobilanz von Photovoltaik: Wie umweltfreundlich ist Solarenergie?
Bei der Photovoltaikproduktion fallen circa 50 Gramm CO2/kWh an. Aufgewogen wird das durch die hohe Recyclingquote von 90% und die ökologische Amortisation von circa 3 Jahren.
Kann man mit Photovoltaik autark sein?
Mit Photovoltaik komplett autark zu sein, ist vielleicht im Hochsommer kurzfristig für wenige Tage möglich – wenn Ihre Anlage überproduziert und Ihr Speicher Sie nachts oder bei Regen versorgt. Im Winter hingegen ist dieses Maß an Autarkie nicht erreichbar. Dafür reicht die Kraft der Sonne in unseren Gefilden im Winter nicht aus, wodurch die Gesamtautarkie übers Jahr natürlich erheblich reduziert wird.
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