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Solarstromspeicher kaufen: worauf Sie achten sollten

Unter unseren Kunden nimmt der Wunsch nach einem Solarstromspeicher für die PV-Anlage immer mehr zu. Als häufigstes Argument steht die Weiterversorgung mit eigenem Solarstrom auch in der Nacht oder bei Netzausfällen im Raum. Die Hersteller haben auf diese wachsende Nachfrage mit einer großen Modellauswahl reagiert, die in Größe, Form, Kapazität und Ausgereiftheit kaum Wünsche offen lassen.

Mit so viel Auswahl konfrontiert, ist es zunehmend kompliziert sich für eine Batterie zum Speichern von Solarstrom zu entscheiden. Darum sollten Sie die wichtigsten Spezifikationen und Merkmale von Speichersystemen kennen, um das für sie sinnvollste Gerät auszuwählen.

Das Wichtigste zur Wahl eines Solarstromspeichers in Kürze:
  • Solarstromspeicher mit der Kennzeichnung C10 bei der Entladegeschwindigkeit zählen zu den besten für PV-Anlagen.
  • Um Ihr Geld sinnvoll zu investieren, wählen Sie einen Speicher mit möglichst hoher Anzahl garantierter Lade-/Entladezyklen.
  • Je kompatibler der Speicher mit Komponenten anderer Hersteller, desto geringer das Schadensrisiko und mögliche Energieverluste bei der Nutzung.
  • Bei einem guten Solarstromspeicher liegt der kWh-Preis für gespeicherten Strom unter dem für Ihren Netzstrom.
  • Eine gutes Verhältnis von nutzbarer zur Nennkapazität, sowie eine hohe Entladeleistung sind weitere Merkmale eines guten Solarstromspeichers.


Merkmale einer Batterie zum Speichern von Solarstrom

Gebrauch und Einsatz von Photovoltaikbatterien unterscheidet sich von den Anwendungsgebieten anderer herkömmlicher Akkus. Bei Solarstromspeichern ist unter technischen Gesichtspunkten der wichtigste Aspekt, dass die Batterie auch dann lange hält, wenn sie über lange Phasen hinweg beinahe voll entladen ist.

Handelsübliche Akkus erfahren weder Tiefenentladung noch langanhaltende Entladezustände. Beim Motorstart wird einer Autobatterie beispielsweise für einen kurzen Moment eine große Menge Ladung entnommen, die meiste Zeit ihrer Lebenserwartung befindet sie sich allerdings in vollgeladenem Zustand. Bei einem Solarstromspeicher ist das anders.

Er spielt bei einer Photovoltaikanlage mit Speicher eine zentrale Rolle innerhalb des Gesamtsystems. Und das hat Einfluss auf den Anlagenpreis, den Wartungsbedarf, die Zuverlässigkeit und die Konstruktion. Um die Funktion einer PV-Anlage zu verstehen, ist es deshalb wichtig, die Eigenschaften von Solarstromspeichern zu kennen und zu verstehen. Faktoren wie Wartungsbedarf, Lebenszyklus, verfügbare Speicherleistung und Effizienz wirken sich auf den Betrieb und die Performance Ihrer Photovoltaikanlage aus.

Der perfekte Solarstromspeicher wäre in der Lage unendlich oft in beliebig unterschiedlichen Zyklen ge- und entladen zu werden. Dazu wäre er noch höchsteffizient, von höchster Energiedichte, niedriger Selbstentladung bzw. niedrigem Eigenverbrauch und natürlich erschwinglich.

Leider haben wir an dieser Stelle schlechte Neuigkeiten: Diesen perfekten Solarstromspeicher gibt es nicht. Vielleicht auch nur noch nicht. Aber bis es in unabsehbarer Zukunft einmal so weit sein wird, werfen wir in den folgenden Abschnitten einen Blick auf die wichtigsten Merkmale und Spezifikationen, die ein Solarstromspeicher zum jetzigen Stand der Technik mitbringen sollte.

Grundsätzliche Funktionsweise von Solarstromspeichern

Damit man in einer Batterie überhaupt Solarstrom speichern kann, muss in deren Innern ein Austausch von Elektronen zwischen einer chemischen Oxidations- und einer Reduktionsreaktion (kurz: Redoxreaktion) stattfinden. Was unter anderen Umständen beispielsweise zu Rostbildung führen würde, funktioniert in einem Akku deshalb anders, weil die Oxidation und die Reduktion in zwei separaten Kammern stattfinden. Dank dieser räumlichen Trennung kann man Ladung einfügen. Der elektrochemische Spannungsunterschied zwischen den beiden Batteriekammern entspricht der Spannung, die die Ladung steuert. Der Elektronenaustausch zwischen den beiden Reaktionen stimmt mit der Stromstärke überein, die durch die Ladung fließt.

Üblicher Weise mithilfe eines Drahtes wird die Elektrode in Elektrolyt (Akkumulatorsäure) in der Oxidationskammer mit der Elektrode in der Reduktionskammer verbunden. Diese Überbrückung ermöglicht dann den Austausch von Elektronen, wodurch Strom erzeugt wird.

Solarstromspeicher Spezifikationen und Merkmale

Beim Entladen generiert die Oxidationsreaktion an der Anode Elektronen, die dann zur Kathode in der Reduktionsreaktion fließen, wo sie verbraucht werden. Diese Elektronen können mit einer konventionellen elektrischen Verbindung wie einem Draht, der an der Anode und der Kathode angeschlossen ist, ganz einfach zwischen den Elektroden hin und her transportiert werden. Anders als bei einem herkömmlichen Stromkreis, sind Elektronen im Solarstromspeicher nicht die einzigen Ladungsträger.

Denn die Elektronen wandern zwar von der Anode zur Kathode, kehren von dort aber nicht wieder zur Anode zurück. Stattdessen sorgt durch die Bewegung der Ionen im Elektrolyt für elektrische Neutralität. Die Bewegungsrichtung der Ionen ist ausschlaggebend dafür, dass sich weder die Anode noch die Kathode elektrisch aufladen.

Die Redoxreaktionen, die ein bestimmter Solarstromspeicher beinhaltet, deren schiere Menge und die Form der Elektroden bilden die Grundlage für viele wichtige Parameter eines Speichersystems. Dazu zählen unter anderem Schlüsselmerkmale wie die Speicherkapazität oder die Auflade- und Entladeleistung.

Speicherleistung

Wie bei jeder anderen Komponente einer Photovoltaikanlage ist auch beim Solarstromspeicher die Leistung – auch: Wirkungsgrad oder Effizienz – ein wichtiges Auswahlkriterium. Die Gesamteffizienz eines Stromspeichers ist durch zwei verschiedenen Leistungsarten bestimmt: den Ladewirkungsgrad – auch: Coulomb-Effizienz – und die Spannungseffizienz.

• Coulomb-Effizienz

Die Coulomb-Effizienz eines Batteriespeichers beschreibt das Verhältnis der Ladungsmenge, die beim Ladevorgang in den Speicher fließt, zur Ladungsmenge, die beim Entladen aus dem Speicher entnommen wird. Verluste, die den Ladewirkungsgrad schmälern, sind hauptsächlich auf Ladungsverluste aufgrund sekundärer Reaktionen wie die Elektrolyse von Wasser oder anderen Redoxreaktionen im Solarstromspeicher zurückzuführen.

Bei einem guten Batteriespeicher ist der Ladewirkungsgrad grundsätzlich möglichst hoch. Bei den besten Modellen liegt er sogar über 95%.

• Spannungseffizienz

Die Spannungseffizienz ist das Ergebnis der Differenz zwischen der Ladespannung und der Entladespannung. Die Batteriespannung ist abhängig vom Ladezustand des Speichers und wird in der Folge die Spannungsleistung beeinflussen. So sehr sogar, dass selbst, wenn alle anderen Parameter gleich sind, die Gesamtleistung des einen Stromspeichers geringer sein wird, wenn die Spannung linear zu dessen Ladezustand variiert.

Ein guter Solarstromspeicher zeichnet sich also dadurch aus, dass die Spannung jederzeit weitestgehend konstant zum Ladezustand des Speichers bleibt.

• Energiedichte

Energiedichte ist einer der Parameter, über den sich verschiedene Speichersysteme gut miteinander vergleichen lassen. Die Energiedichte eines Speichers errechnen Sie, indem Sie die Kapazität der Batterie durch entweder deren Gewicht (Wh/kg) oder ihr Volumen (Wh/dm3 oder Wh/l3) teilen.

Für den Vergleich stationärer Photovoltaikspeicher ist sie zwar nicht so ausschlaggebend, aber eine höhere Energiedichte kann trotzdem ein guter Orientierungswert sein, wenn Sie einen guten Solarstromspeicher suchen.

Ein klein bisschen interessanter könnte die Leistungsdichte (aka. Speicherkapazität) sein, denn die ist nicht nur eng mit der Energiedichte verknüpft, sondern auch mit der Entladegeschwindigkeit.

Speicherkapazität

Die Speicherkapazität wird typischer Weise in Wattstunden (Wh), Kilowattstunden (kWh) oder Amperestunde (Ah) angegeben. Sie ist die Maßeinheit der gespeicherten Ladung und gibt die maximale Energiemenge an, die Sie der Batterie unter bestimmten Bedingungen entnehmen können. Genauer gesagt die Dauer, über die ein Speicher Strom in der gleichen Menge und Geschwindigkeit bereitstellen kann, wie die Nennspannung des Speichers es vorsieht.

Solarstromspeicher Nutzkapazität bei neuer Batterie

Die tatsächliche Kapazität eines Solarstromspeichers kann allerdings erheblich von der Nennkapazität abweichen. Denn sie ist abhängig vom Alter des Speichers und dessen Vorgeschichte bzw. den Lade- und Entladezyklen, sowie von der Temperatur. Weil die Ladegeschwindigkeit und Temperatur sich so stark auf die Speicherkapazität auswirken können, stellen die meisten Hersteller weitere Informationen über mögliche Kapazitätsabweichungen bereit.

Solarstromspeicher Nutzkapazität nach 10+ Jahren

• Wie sich Lade- und Entladegeschwindigkeit auf die Kapazität auswirken

Entlädt ein Solarstromspeicher sehr schnell, ist die Stromstärke beim Entladevorgang sehr hoch, was die Strommenge, die entnommen werden kann, einschränkt und die Speicherkapazität verringert.

Wenn der Speicher hingegen sehr langsam entlädt, können Sie mehr Strom entnehmen und die Speicherkapazität ist höher.

Achten Sie bei der Wahl eines Stromspeichers also darauf, dass eine Lade- und Entladegeschwindigkeit angegeben ist. Die Entladegeschwindigkeit wird oft als Zeiteinheit angegeben und weist aus, wie lange der Solarstromspeicher benötigt, um vollständig zu entladen.

Hinweis: In der Praxis wird kein Solarstromspeicher jemals vollständig entladen.

• Einflussfaktor Temperatur

Auch die Temperatur eines Batteriespeichers hat Einfluss darauf, wie viel Strom entnommen werden kann. Bei Wärme ist die Batteriekapazität üblicher Weise höher als bei kühleren Temperaturen. Die Umgebungstemperatur allerdings absichtlich zu erhöhen, um mehr Kapazität zu erzeugen, ist keine gute Idee. Wird ein Solarstromspeicher zu heiß, verkürzt das seinen Lebenszyklus.

• Alter und Nutzung des Speichers

Das Alter eines Speichers wirkt sich deutlich auf dessen Kapazität aus. Selbst wenn Sie die Herstellerempfehlungen zur Entladetiefe einhalten, wird der Stromspeicher die angegebene Nennkapazität nur für eine begrenzte Anzahl an Lade- und Entladezyklen erreichen.

Auch Ihr Ladeverhalten hat Einfluss auf die Speicherkapazität. Wenn Sie einen Solarstromspeicher zu oft unter die empfohlene Entladetiefe entleeren, können Sie dessen Kapazität frühzeitig verringern und Ihr Gerät kommt nicht auf die genannte Anzahl Lade- und Entladezyklen, die es unter normalen Bedingungen innerhalb seines Gewährleistungszeitraums erreichen könnte.

Übrigens: Wenn Sie Ihre Photovoltaikanlage mit alle ihren Komponenten über den Herstellergewährleistungszeitraum hinaus absichern wollen - inklusive kostenloser Wartung und Komponentenaustausche -, dann nutzen Sie unser Exklusivangebot:

Lade- und Entladeparameter eines Solarstromspeichers

Ein Solarstromspeicher soll dann Strom verfügbar machen, wenn die PV-Module es nicht können. Entsprechend ist er ständigen Lade- und Entladezyklen ausgesetzt. Und diese Zyklen wirken sich auf alle anderen Speicherparameter aus.

Ladevorgang bei einem Solarstromspeicher

• Ladezustand

Unter dem Ladezustand eines Speichers versteht man das Verhältnis der verbrauchten Strommenge zur Gesamtkapazität. In einem Solarstromspeicher mit einem Ladezustand von 80% und einer 500 Ah Kapazität wären dann beispielsweise noch 400 Ah Strom gespeichert.

Den Ladezustand erhält man, indem man die Batteriespannung misst und mit der Spannung des vollständig geladenen Speichers abgleicht. Da die Speicherspannung allerdings von der Temperatur und dem Ladezustand abhängt, kann diese Messung nur eine grobe Einschätzung des tatsächlichen Ladezustands geben.

• Entladetiefe

Viele Stromspeicher können nicht vollständig entladen werden, ohne dass sie ernsthaften oder irreparablen Schaden nehmen. Die Entladetiefe legt die Strommenge fest, die Sie aus einem Speicher entnehmen können. Sagen wir, der Hersteller gibt die Entladetiefe mit 80% an. Dann bedeutet das, dass Sie "nur" 80% der Speicherkapazität nutzen können. Bei einem Solarstromspeicher mit 9 kWh Nennkapazität, können Sie also nur 7,2 kWh Strom entladen.

So gut wie alle Solarstromspeicher werden an Ihrer Kapazität gemessen. Die tatsächlich Menge Strom, die Sie entnehmen können, liegt dabei oft merklich unterhalb der Nennkapazität. (Vor allem bei Bleisäurebatterien.) Deshalb wird auch zwischen der Nennkapazität und der nutzbaren Kapazität unterschieden.

Die Entladetiefe beschreibt also den Teil der Speicherkapazität die tatsächlich genutzt werden kann. So können Sie aus einer 500-Ah-Batterie mit einer Entladetiefe von 20% nur 500 Ah × 0,2 = 100 Ah (ca. 1,2 kWh) Strom entnehmen.

Abgesehen von der gesamten Entladetiefe, gibt es aber auch noch die tägliche Entladetiefe, die manche Hersteller ebenfalls mit angeben. Das Prinzip ist ähnlich, nur dass sich diese Angabe darauf bezieht, wie viel Strom Sie innerhalb von 24 Stunden maximal aus einem Solarstromspeicher entnehmen können. Für eine Inselanlage auf einem abgelegenen Gartenhaus oder ähnliches ist dieser Wert relativ uninteressant. Sie werden den Speicher dort nicht täglich in Gebrauch haben und dementsprechend stellt die tägliche Entladetiefe auch keine zusätzliche Einschränkung dar. Wenn Sie den Speicher aber häufiger oder regelmäßig beanspruchen, kann es hilfreich sein, die tägliche Entladetiefe zumindest zu kennen.

• Lade- und Entladegeschwindigkeit

Die Geschwindigkeit bzw. Stromstärke, mit der Sie einen Solarstromspeicher entladen können, wird auch als C-Koeffizient bezeichnet und darum als "C"-Wert angegeben. Ein Solarstromspeicher, der innerhalb von 10 Stunden auf seine maximale Entladetiefe kommt, würde also mit C10 ausgewiesen werden. Einen 100-Ah10-Speicher (spezifiziert als C10 A) können Sie also über 10 Stunden hinweg mit einer konstanten Spannung von 10 Ampere entladen.

Bei halb so schneller Entladegeschwindigkeit, also der doppelten Zeit, die es dauert, bis ein Speicher entladen ist, wäre die Speicherkapazität C20 (200 Ampere).

Bei fünf Mal höherer Entladezeit (5 C10 A) beträgt die Kapazität des Batteriespeichers 500 Ampere.

Ein guter Solarstromspeicher zeichnet sich durch eine hohe Entladegeschwindigkeit aus. Speicher, die mit einem Nennwert von C10 ausgezeichnet sind, gelten für den Photovoltaikeinsatz als die besten.

Die Ladegeschwindigkeit hingegen können Sie errechnen, indem Sie die Batteriekapazität durch die Entladedauer teilen. Üblich ist die Angabe als Dezimalzahl. Beim oben genannten C10-A-Speicher wäre die Ladegeschwindigkeit also 0,1C.

Wenngleich es verbreiteter ist, dass Hersteller den Ladequotienten in Ah, also als Spannung-Zeit-Ratio angeben, kann er auch in Ampere angegeben sein. So kann eine Speicherkapazität von 500 Ah, die theoretisch nach 20 Stunden bis zum Erreichen ihrer Abschaltspannung entladen ist, eine Entladegeschwindigkeit oder -rate von: 500 Ah ÷ 20 h = 25 A haben. Handelt es sich dabei um eine 12-Volt-Batterie, dann beträgt die abgegebene Leistung: 25 A × 12 V = 300 W. In der Praxis können Batterien nur nie vollständig entladen werden. Zumindest nicht, ohne den Akku zu schädigen oder seinen Lebensdauer zu verringern.

Entladevorgang bei einem Solarstromspeicher

• Lade- und Entlademodi

Jede Batterie-Art kommt mit bestimmten Einschränkungen und Bedingungen bezüglich Ihrer Lade- und Entlademodi. So sollten NiCd-Akkus immer möglichst vollständig entladen sein, bevor man sie wieder auflädt. Bleisäurespeicher hingegen sollten, wie bereits mehrfach im Verlauf erwähnt, nie komplett entladen werden.

Auch die Spannung und Stromstärke während der Ladezyklen sind für jede Speicherart verschieden. Ein Grund, weshalb Sie bei einem Solarstromspeicher für Ihre Photovoltaikanlage immer auf die Kompatibilität mit den anderen Komponenten achten sollten, um nicht nur Energieverlusten sondern vor allem auch möglichen Schäden vorzubeugen.

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Lebensdauer und Wartung von Speichern

Für Batteriespeicher von Photovoltaikanlagen wird die Lebenserwartung in Lade-/Entladezyklen angegeben. Das macht Sinn, weil der Speicher relativ regelmäßig in Gebrauch ist. Da Batterien auf Basis chemischer Reaktionen funktionieren, reagieren die Materialien, die dabei zum Einsatz kommen, empfindlich auf Veränderungen in den Reaktionen, was die Speicherleistung verringern kann.

Der Lebenszyklus eines Speichers wird üblicher Weise von graduellen Leistungsrückgängen der Kapazität bestimmt, die mit den Lade-/Entladezyklen einhergehen. Darum wird die Lebenserwartung eines Batteriespeichers üblicher Weise in X Lade-/Entladezyklen angegeben. Je höher die Anzahl dieser Zyklen, desto häufiger können Sie den Solarstromspeicher ohne Kapazitätsverluste auf- und entladen.

Ein guter Batteriespeicher lässt sich möglichst oft laden und entladen, bevor sich erste Kapazitätsverluste bemerkbar machen.

Bedenken Sie aber bitte, dass diese Angabe immer unter bestimmten Voraussetzungen zu betrachten ist. Die Anzahl der Lade-/Entladezyklen ist herstellerseitig nur unter optimalen Bedingungen gewährleistet – dazu zählen unter anderem die Temperatur und die Einhaltung der maximalen Entladetiefe.

• Wartungsanforderungen

Der Wartungsaufwand bei Batterien ist abhängig von ihrer Zusammensetzung. Lithiumspeicher benötigen so gut wie keine Wartung, Bleisäurebatterien hingegen müssen regelmäßig gewartet werden.

Wird die Wartung vernachlässigt, kann das mitunter drastische Folgen haben. Es kann zu Kurzschlüssen führen, zu Einfrieren, zur Verschlechterung des Elektrodenmaterials oder zu Anstiegen im Widerstand.

Auch Solarstromspeicher funktionieren nicht ohne Chemikalien - zumindest solange Alternativen wie die Organic-SolidFlow-Batterie sich noch nicht flächendeckend durchgesetzt haben[1]. Viele davon sind ätzend und gefährlich, weshalb Sie die Sicherheitsbestimmungen Ihres Batteriespeichers unbedingt einhalten sollten. Auch die Stromstärke, die sie produzieren können, sollten Sie in diesem Zusammenhang immer bedenken.

Entsorgen Sie Ihren Stromspeicher darum unbedingt sachgemäß.

Batteriespannung

Die Spannung ist ein wesentliches Merkmal eines Batteriespeichers, das von den chemischen Reaktionen in der Batterie, den Konzentrationen ihrer Komponenten und ihrer Polarisierung abhängig ist. Deshalb kann man die Nennspannung nicht ohne weiteres messen. Die Leerlaufspannung kann aber ein guter Orientierungswert sein, weil er sich in den meisten Fällen zuverlässig der Nennspannung annähert.

Beachten Sie dabei jedoch, dass die Spannung einer Batterie deutlich von der Gleichgewichts- bzw. Leerlaufspannung abweichen kann, sobald Strom fließt.

Weitere Parameter, die Sie kennen sollten

  • Innenwiderstand:
    Dieser gibt den höchstmöglichen Entladestrom an, ist also eng verknüpft mit dem Ladezustand. Während des Entladevorgangs bleibt er relativ konstant, steigt zum Entladeschluss, wenn also die voreingestellte, maximale Entladetiefe erreicht ist, stark an. Dieser Wert sollte bei einem guten Solarstromspeicher möglichst gering sein. Hinzu kommt, dass der Innenwiderstand ein Einflussfaktor für die Batterieeffizienz ist, was sich aber mit zunehmendem Alter des Speichers ändern kann.
  • Selbst-Entladung:
    Dieser Wert bezieht sich darauf, dass selbst, wenn der Solarstromspeicher nicht in Betrieb ist, eine minimale Entladereaktion stattfindet. Der Batteriespeicher entlädt sich also mit der Zeit selbst. Wie hoch dieser Wert ist bzw. wie schnell ein Speicher sich selbst entlädt, ist abhängig von der Temperatur der Batterie und von den verwendeten Materialien (vulgo: Lithium oder Bleisäure).
  • Speicherkosten:
    Jede kWh Strom, den Sie speichern, kostet. Wie viel, können Sie mithilfe der Anschaffungskosten und der nutzbaren Batteriekapazität berechnen. Teilen Sie den Anschaffungspreis Ihres Speichers durch die nutzbare Speicherkapazität. Nicht selten liegen die Speicherkosten momentan noch bei 50 Cent oder mehr pro kWh.

Hierauf sollten Sie achten, wenn Sie einen Solarstromspeicher kaufen

Zunächst natürlich auf die Wahl des Speichermodells selbst. Wenn Sie Ihren Stromverbrauch und die Produktionskapazität Ihrer PV-Anlage kennen, können Sie einen Solarstromspeicher auswählen, dessen Größe, also Kapazität, zu Ihren Bedürfnissen passt.

Achten Sie dabei auf diese 5 besonders wichtigen Merkmale:
Das Material

Die meisten Solarstromspeicher bestehen aus einer Lithium-Ionenverbindung und sind kleiner, leichter und langlebiger als Bleisäurebatterien. Außerdem können sie im Verhältnis zu ihrer Größe mehr Strom speichern und eine größere Menge Strom abgeben beim Entladevorgang. Sie brauchen auch weniger Wartung als Bleisäurebatterien und sind diesen auch in Sachen Energieverlusten überlegen.

Die höhere Energiedichte, Entladegeschwindigkeit und insgesamt bessere Effizienz von Lithiumspeichern macht sie in der Anschaffung auch teurer. Allerdings zahlt sich der Mehrpreis langfristig aus, weil Sie länger etwas von der Batterie haben und Zusatzkosten für die Wartung sparen.

Die nutzbare Speicherkapazität

Die "Kapazität" (auch: Nennkapazität) gibt – in kWh – an, wie viel Energie eine Batterie speichern kann. Die nutzbare Kapazität fällt in aller Regel geringer aus als die Nennkapazität, weil Sie Batterien niemals ganz entladen sollten. Und das bei vielen modernen Speichern auch gar nicht können. Verantwortlich dafür sind sogenannte Laderegler verantwortlich.

Je größer die nutzbare Kapazität im Verhältnis zur Nennkapazität, desto besser der Solarstromspeicher.

Die Anzahl der Ladezyklen

Ein Zyklus umfasst eine vollständige Auf- und eine vollständige Entladung, was in der Praxis recht selten so passiert. Solarstromspeicher werden meist nur teilweise auf- und entladen. Wenn Sie die Anzahl der gewährleisteten Ladezyklen kennen, können Sie daraus ableiten, wie viele kWh Strom Ihr Speicher Ihnen verlustfrei zur Verfügung stellen kann. Ein 12 kWh-Stromspeicher mit 10.000 garantierten Ladezyklen versorgt Sie insgesamt mit 120.000 kWh Strom, bevor seine Leistung nachlässt.

Bei modernen Solarstromspeichern garantieren die Hersteller im Schnitt volle Leistungsfähigkeit bei 6.000 bis 10.000 Ladezyklen. Erst danach wird die Strommenge pro Zyklus geringer.

Achten Sie bei der Auswahl auf eine möglichst hohe Anzahl garantierter Lade-/Entladezyklen.

Die Lade-/Entladeleistung

Achten Sie darauf, dass Ihr Speicher ausreichend Strom entnehmbar macht, um Haushaltsgeräte darüber bedienen zu können. Ein 5-kW-Ausgang kann etwa einen Wasserkocher, einen Fön oder einen Heizofen versorgen, ein 2-kW-Ausgang schafft das nicht. Wenn Sie keinen Zugriff auf ausreichend Strom aus Ihrem Speicher haben, wenn Sie ihn benötigen, müssen Sie im Zweifel zusätzlich Netzstrom beziehen.

Wenn Sie umgekehrt 4 kW Strom generieren, Ihr Solarstromspeicher aber nur 2,5 kW aufnehmen kann, gehen Ihnen 1,5 kW "verloren". (Im Sinne, dass sie Ihnen nicht zum Eigenverbrauch zur Verfügung stehen, sondern ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet werden.)

Der Solarstromspeicher Ihrer Wahl sollte also zur Leistung Ihrer PV-Anlage und Ihrem Strombedarf bzw. Stromlastprofil passen. Wenn Sie Hilfe benötigen, um das passende Modell auszuwählen, lassen Sie sich von unseren PV-Experten unterstützen:

Die Speicherkosten pro kWh

Auf dem Markt sind viele verschiedene Batterien unterschiedlichster Hersteller, Kapazitäten und natürlich auch Kosten erhältlich. Wenn Sie sich zwischen zwei ähnlichen Modellen nicht entscheiden können, sind die Speicherkosten pro kWh ein gutes Merkmal, um eine passende Wahl zu treffen.

Nicht selten liegt der Preis pro kWh gespeichterten Solarstroms bei 50 Cent oder mehr. Um zu ermitteln, wie viel Sie eine kWh Strom im Speicher Ihrer Wahl kostet, teilen Sie dessen Anschaffungskosten durch die nutzbare Energiekapazität.

Anschaffungskosten ÷ (Speicherkapazität × Entladetiefe × Anzahl Zyklen × Wirkungsgrad) = Centpreis / kWh

Je günstiger die Kosten pro kWh Strom, die Sie in Ihrem Solarstromspeicher bevorraten, desto besser.


Ende 2021 waren 413.000 Solarstromspeicher in deutschen Haushalten mit Photovoltaikanlagen installiert. Bis 2025 müsste sich die Anzahl an Batteriespeichern für PV-Anlagen verdoppeln. Damit diese ambitionierten Ziele erreichbar werden, müssen sie in der Anschaffung deutlich günstiger und wirtschaftlicher werden – Förderungen von Bund und Ländern leisten einen eigenen Beitrag zur Kostensenkung.

Auch der technologische Fortschritt wird sich in den nächsten Jahren verändern, ausgefeilter werden und weitere Alternativen für all diejenigen entwickeln, die sich für mehr Autarkie interessieren oder eine Anbindung an dezentrale Stromnetzwerke engagieren.

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